Reisebericht



Persönliche Eindrücke


"Vorweg erst einmal ein paar Informationen zu meiner Person selbst, um die Eindrücke besser verständlich zu machen. Ich bin im Allgäu aufgewachsen und wohne seit dem in einem kleinen Dorf auf dem Land und genieße das ländliche Leben des Allgäus in vollen Zügen. Da mir das Leben hier so gut gefällt und ich auch froh bin das Allgäu meine Heimat nennen zu dürfen, kann man nicht behaupten, dass ich häufig verreise. Zwar bereiten mir Reisen und Urlaub durchaus immer viel Spaß, aber dennoch habe ich nicht das Verlangen häufig zu verreisen. Da es sich bei dieser Studienreise zudem noch um eine Stadtreise handelte, kamen bei mir zuvor noch zusätzliche Zweifel auf, ob ich mich mit dem Leben in Berlin anfreunden kann, da ich mich mit dem Stadtleben noch nie arrangieren konnte.

Dennoch war die Studienfahrt ein von mir zuvor so noch nie erlebtes und tolles Ereignis. Das erste neue Erlebnis für mich war bereits die Zugfahrt, die sich über ca. 8 Stunden hinzog, was für mich eine ungewohnt lange Zugfahrt bedeutete, da normalerweise meine Reisen mit dem Zug maximal bis München reichen. Auch die Fahrt in einem ICE habe ich noch nie zuvor miterleben dürfen, welche aber deutlich unspektakulärer ausfiel als erwartet. Ein weiteres nennenswertes, für mich besondere Ereignis während der Zugfahrt war das Überqueren der Donau Richtung Norden, was mich durchaus mit einer gewissen Angst erfüllte, da die Donau oft als Grenze zwischen Bayern und dem Rest Deutschlands dargestellt wird.

Angekommen in Berlin weitete sich dieses Angstgefühl noch weiter aus, da die Größe der Stadt für mich wirklich angsteinflößend war. Auch während der S-Bahn-Fahrt zu unserer Ferienwohnung verschlechterte sich der Eindruck weiter. Zum einen durch die Vielzahl der Menschen überall und zum anderen durch das heruntergekommene Gebiet in dem sich die Wohnung befand. Vor allem entstand der weitere schlechte Eindruck dort durch die von Graffiti voll gesprayten Häuser. Bei der Ankunft in der Wohnung war ich hingegen wieder positiv überrascht. Ich dachte mir sofort, dass man dort die Woche über gut leben kann. Auch in der Großstadt selbst konnte ich mich schnell zurecht finden. Zum Beispiel machte ich mich mit den U-S-Bahn- und Tramverbindungen überraschend schnell vertraut. Eine weitere Faszination der Großstadt war für mich die Vielzahl an Möglichkeiten, bei denen man für das leibliche Wohl sorgen konnte. Auch die Unternehmungen mit den anderen Kursteilnehmern bereiteten mir viel Spaß und im Großen und Ganzen kann ich behaupten, dass die Woche für mich ein neues positives Erlebnis was.
Dennoch war ich am Ende wieder froh zurück in der Heimat zu sein. "

- Rick -






"Wow. Endlich mal in Berlin. Die Hauptstadt, bei der man an Coolness, Currywurst und Clubbing denkt. Doch nachdem wir angekommen waren wirkte alles ziemlich normal. Manche Gebiete etwas heruntergekommen, aber im Großen und Ganzen eine ordentliche, ja fast brav wirkende Stadt. Also wo sind nun die ganzen Hipster?

Nachmittags sehen wir die ersten cool gestylten Typen mit Kopfhörer im Ohr lässig die Straße entlang laufen – immerhin, aber sowas gibt es auch in unserer Heimat- stadt. Dachte die wären hier ein bisschen extremer. Alternativ und sowas. Im Bezirk um unsere Ferienwohnung ist auch nicht wirklich viel los als wir abends unterwegs sind, wir sitzen allein in einem Park. Nicht viel zu sehen vom Großstadtleben.

Doch am zweiten Tag kommen wir hinter das Geheimnis – die coolen Berliner sind alle an der Spree! Am Wasser ist die Stimmung einfach unglaublich gechillt, alle liegen im Gras, ein Bier und einen Döner in der Hand. Irgendwo läuft Musik in einer Strandbar und man fühlt wie froh alle sind, den stressigen Alltag hinter sich zu lassen und den Abend in Ruhe ausklingen lassen. Die ganze Atmosphäre hat ihre eigene Coolness, relaxt und unkompliziert. Und wir lassen uns einfach davon anstecken. "

- Juli -









"Als wir nach langer Zugfahrt die teilweise recht unterhaltsam und teilweise recht langweilig war in Berlin ankamen waren die meisten die noch nie dort waren erst einmal von der reinen Größe und Unübersichtlichkeit dieser Stadt überwältigt.

Berlin hat einen Charme den andere große Städte wie München nicht haben. In München kommt man an, sieht schöne, saubere Häuser, Hektik und künstliche Grünflächen. Im Gegensatz dazu sieht man in Berlin leer stehende Häuser, die die Neugierde entfachen was dort wohl darin ist. Die Grünflächen sehen aus als ob sie sich ihren Platz erkämpft hätten und nicht wieder hergeben und die Hektik ist auch kaum zu merken, wenn man sich die Menschen ansieht. München gehört den Spießern, Berlin der Veränderung.

Angekommen in der Ferienwohnung wurden erst einmal, nach einem Vortrag über die Hausordnung, die Schlafzimmer mit Hilfe von lautem „Ich!“-Gerufe aufgeteilt bis jeder glücklich war. Auch wenn Rick sich bereits in der ersten Nacht unfreiwillig zum Umzug entschied. Die Qualität der Wohnung war überraschend gut, trotz dem, dass manche Möbelstücke wie z.B. der kleinere Tisch nicht immer so wollten wie die Menschen. Doch für unsere Gruppe war das Wichtigste eh der große Tisch um den sich bei den Mahlzeiten und auch sonst öfter alle versammelten.

Im eigenen Viertel gab es nicht besonders viel zu sehen, außer ein paar Graffitis. Dies waren teilweise schöne Exemplare, jedoch gab es auch viel einfaches Geschmiere. Fährt man mit der S-Bahn einige Stationen nach Süd-Westen, kam man zum Spreepark. Dies ist ein Freizeitpark der gerade demontiert wird und schon lange aufgegeben wurde. Aufgrund seines Zustandes verbreitet dieser eine wundervolle postapokalyptische Stimmung. Man sieht dort (leider immer nur hinter einem Zaun) von Dinosauriern ohne Kopf bis zum verrosteten roten Riesenrad, alles.
Insgesamt ist Berlin eine wunderschöne Stadt, die jeden einen Besuch wert sein sollte. "

- Oli -